Die Olympic Esports Series 2023 erntet derzeit heftige Kritik, da sie sich nicht für etablierte E-Sports-Titel entschieden hat, sondern für Mobile-Spiele. Die Auswahl der Spiele stößt auf Unverständnis und Ablehnung.
Die Hintergründe der Olympic Esports Series
Die Olympic Virtual Series im Jahr 2021 markierte das erste offizielle Videospiel-Event, das vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) organisiert wurde. Nun geht die Reihe mit der Olympic Esports Series 2023 in die nächste Runde, deren Ankündigung bereits Ende des vergangenen Jahres erfolgte.
Von 22. bis 25. Juni 2023 findet die Olympic Esports Week in Singapur statt. Dabei dürfen nicht nur professionelle E-Sportler, sondern auch Hobby-Spieler teilnehmen – mit Ausnahme von lediglich zwei Disziplinen. Die Qualifikationsphase begann am 1. März.
Die ausgewählten Disziplinen
Folgende Spiele sind Teil der Olympic Esports Series und bieten in neun verschiedenen Disziplinen die Möglichkeit zur Teilnahme:
- Tic Tac Bow – Bogenschießen
- WBSC eBaseBball Power Pros – Baseball
- Chess.com – Schach
- Zwift – Radfahren
- Just Dance – Tanzen
- Gran Turismo – Motorsport
- Virtual Regatta – Segeln
- Virtual Taekwondo – Taekwondo
- Tennis Clash – Tennis
Kritik an der Spieleauswahl
Die Entscheidung für diese Spieleauswahl, die sich stark an analogen Gegenstücken orientiert, hat für Aufsehen gesorgt. Große E-Sport-Titel wie CS:GO, League of Legends, Dota 2, Valorant oder Rocket League fehlen. Dies löst bei Fans und Vertretern der E-Sport-Szene Unverständnis und Kritik aus.
Expertenmeinungen Daniel Luther, Präsident des eSport-Bund Deutschland (ESBD), betont, dass die gewählten Disziplinen bewusst den Großteil des etablierten E-Sports ignorieren. Dies sei zwar ein erster Schritt, aber noch nicht überzeugend.
Casper Due, CS:GO-Trainer, äußert sich kritisch über die Entscheidung und sieht sie als willkürlich und ohne Einblick in die E-Sport-Welt.
Auch E-Sport-Moderatorin Frankie Ward äußert sich skeptisch. Sie sieht die ausgewählten Disziplinen nicht als etablierte Sportarten an und schlägt vor, sie eher als virtuelle Events zu bezeichnen.
Der australische Schwimmer und Gewinner der 2020 Tokyo Paralympics, Rowan Crothers, weist darauf hin, dass die gewählten Spiele nichts mit E-Sport zu tun haben, sondern eher traditionellen Sport im virtuellen Gewand repräsentieren.
Weitere Kritikpunkte
Nicht nur die Auswahl der Spiele sorgt für Kritik, sondern auch andere Umstände der Olympic Esports Series 2023. So ist das Bogenschießen-Spiel “Tic Tac Bow” derzeit noch nicht auf Apple- und iOS-Geräten verfügbar. Zudem zeigt ein Bericht des Magazins “Wasted”, dass das Mobile-Spiel “Tennis Clash” aggressiven Mikrotransaktionen ausgesetzt ist.
Deine Meinung zählt!
Was hältst du von der Olympic Esports Series und den ausgewählten Spielen? Welche E-Sports-Titel würdest du dir stattdessen wünschen? Verfolgst du E-Sports aktiv, spielst du selbst oder bist du eher desinteressiert? Teile uns deine Ansichten in den Kommentaren mit!